Was ist der Symphonic Mob?
Ein Symphonieorchester zu hören, ist ganz einfach. Doch mit den Orchesterprofis musizieren? Auch das ist möglich: Der ›Symphonic Mob‹ bietet allen, die ein Instrument beherrschen, die Chance, mit den Musikerinnen und Musikern eines professionellen Klangkörpers zu musizieren – ganz gleich ob sie im Alltag allein, mit Freunden oder in Laienorchestern oder Big Bands spielen.
Im Sommer 2014 hat das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin das Konzept erstmalig in Berlin verwirklicht und Profimusiker und leidenschaftliche Laien aller Altersstufen und jeglicher musikalischer Vorbildung zu einem großen Spontanorchester vereinigt. Zur Premiere am Tag der offenen Tür im Auswärtigen Amt versammelten sich mehr als 400 Musikerinnen und Musiker zwischen acht und 84 Jahren, um gemeinsam Musik von Beethoven und Bizet aufzuführen – mit Musizierfreude, Können, Enthusiasmus und überwältigendem Erfolg.
Und wie lief der erste Symphonic Mob in Bremen ab?
»Seid Ihr dabei?« Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des ersten Bremer ›Symphonic Mobs‹. Und die Antwort lautete in allen Fällen begeistert »Ja!«. Doch der Reihenfolge nach ...
Anfang Januar 2016 trat die Projektverantwortliche Lea Heinrich mit dieser Frage an die Bremer Philharmoniker heran – und rannte quasi offene Türen ein. Intendant Christian Kötter-Lixfeld und sein Team zeigten sich sofort begeistert. Ein großes »Mitmach-Konzert« gemeinsam mit hoffentlich vielen musikbegeisterten Bremerinnen und Bremern? Das passt wie die berühmte Faust aufs Auge zum Selbstverständnis der Philharmoniker, die stets die Nähe zu ihrem Publikum suchen und regelmäßig mit ihren innovativen Konzertformaten für Begeisterung sorgen.
Marko Gartelmann, bei den Bremer Philharmonikern als Projektleiter für Musikvermittlungsprojekte verantwortlich, wurde mit der Organisation betraut und machte sich sogleich auf die Suche nach der geeigneten Location. Im nicht gerade sonnenverwöhnten Bremen kam ein Open Air nicht in Frage, doch wo bekommt man wind- und wettergeschützt über 250 Personen mit Instrumenten unter und kann zudem noch Platz für Zuschauer bieten? Vorsichtig klopfte Gartelmann im Bremer Einkaufscenter Weserpark an: »Seid Ihr dabei?« – und stieß bei Center Managerin Monika Mehrtens direkt auf offene Ohren. Auch bei der Suche nach einem passenden Dirigenten hatte Gartelmann Glück: »Bist Du dabei?« – Sein Wunschkandidat Florian Ludwig war unmittelbar von der Idee angetan, Profimusiker und Laien vereint in einem Spontanorchester zu dirigieren.
»Seid Ihr dabei?« lautete nun die große Frage an musizierende Bremerinnen und Bremer. 195 Mal lautete die Antwort »Ja!« und zu den vorab angemeldeten Laienmusikern zwischen 7 und 74 Jahren und 60 Musikern der Bremer Philharmoniker gesellten sich zu dem großen Event spontan rund 25 weitere Musikbegeisterte. So präsentierten schließlich mehr als 275 Menschen Tänze von Dvorák und Brahms – von Geige über Oboe bis zur Trompete war aus dem klassischen Instrumentenrepertoire alles dabei – und sogar Saxofone, Akkordeons, Cajons, ein mittelalterlicher Zink, eine Subkontrabassflöte und Gitarren spielten mit. »Seid Ihr dabei ... und wollt Bremens ersten ›Symphonic Mob‹ live erleben?« »Jaaaa!« Mehr als 1000 Zuschauer verteilten sich während des Konzerts an den Balustraden des mehrstöckigen Innenhofs und erlebten emotionsgeladene Spielfreude – Gänsehautfeeling pur, bei Musizierenden wie beim Publikum.
»Seid Ihr dabei?« ... Ja, immer wieder!
Nähere Infos dazu gibt es hier.